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Wein
Wien ist anders – auch beim Wein!
Eine fast schon in Vergessenheit geratene Form des Weinanbaus überlebte in der Bundeshauptstadt gerade noch die Umstellung von der Stock- auf die Hochkultur und trotzte der Reinsortigkeit. Der Wiener Gemischte Satz erlebte in den vergangenen Jahren eine ungeahnte Renaissance und erhielt 2013 als „Wiener Gemischter Satz DAC“ die begehrte Herkunftsbezeichnung. Aber auch die Slow-Food-Bewegung verlieh der Wiener Spezialität das höchste Gütesiegel.
Was ist so anders am Wiener Gemischten Satz, dass dieser als „Presidio-Produkt“ so schützenswert ist? Schon vor Jahrhunderten setzte man in Wien verschiedene Edelrebsorten gemischt aus, um Risikominimierung zu erreichen. Der einstige Doyen der Wiener Weinszene Franz Mayer vom „Mayer am Pfarrplatz“ formulierte es so treffend: „Eine Sorte – ein Instrument. Viele Sorten – ein ganzes Orchester!“ Später waren es die Wiener Wein-Winzer, die den Wert des Gemischten Satzes erkannten und mit dazu beitrugen, dass dieses Phänomen mit USP behaftet als weinmäßiges Aushängeschild in Wien verankert wurde.
Strenge Regeln und zwei Kategorien liegen diesem Erfolgsrezept zugrunde. Egal, ob klassisch mit Frische, Frucht und Trinkanimation oder von engerer Herkunft mit Riedenangabe, wohliger Reife und charaktervollem Tiefgang – die Vielfalt Wiens im Glas schmeckt überall.
Besonders aber beim Heurigen am Nussberg, wo in der Buschenschank der Familie Wailand die goldprämierten Kreszenzen mit der wohl schönsten Aussicht über Wien eine zusätzliche Steigerung erfahren dürfen.
Und wenn es erlaubt ist, aus der Menge der vielen Wiener Topbetriebe noch einen herauszustreichen, dann ist es Michael Edlmoser aus Mauer, der heuer gleich vier der begehrten Landessieger einfahren konnte – Chapeau!