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Konjunktur
Arbeitsmarktbericht: Gute Zahlen, aber …
OECD-Staaten. Die gute Nachricht: Die Arbeitsmärkte des OECD-Raums haben sich von der Coronapandemie erholt. Seit April 2020 wurden 66 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, die Zahl der Arbeitslosen ging im Sommer auf 33 Millionen zurück – 2,4 Millionen weniger als vor der Pandemie. Die Arbeitslosenquote des OECD-Raums liegt mit 4,9 Prozent sogar auf ihrem tiefsten Stand seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2001.
Nun zur schlechten Nachricht: Die Aussichten sind infolge des Ukraine-Kriegs ungewiss, das Beschäftigungswachstum dürfte sich verlangsamen. Das Nominallohnwachstum bleibt derweil hinter dem raschen Inflationsanstieg zurück. „Die steigenden Nahrungsmittel- und Energiepreise fordern einkommensschwachen Haushalten viel ab“, sagt OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. „Trotz allgemeiner Personalengpässe hält das reale Lohnwachstum nicht mit dem hohen Preisauftrieb Schritt. In diesem Kontext sollten die Staaten gezielte, bedürftigkeitsabhängige und befristete Hilfsmaßnahmen prüfen.“ Dies würde die Auswirkungen der Krise auf Verbraucher und Unternehmen abfedern. In einzelnen Ländern ist das Bild am Arbeitsmarkt differenziert: In Spanien lag die Arbeitslosenquote zuletzt bei 12,6 Prozent, in Tschechien bei 2,3 Prozent. Und in einem Fünftel der OECD-Länder war die Arbeitslosenquote im Juli immer noch höher als vor der Pandemie.