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Wolfgang Kristinus, Baustoff + Metall-Gruppe
Der Gipfelstürmer
Man nehme ein einzigartiges Businessmodell, einen versierten sowie charismatischen Geschäftsführer und mixe beides mit einer Prise Durchhaltevermögen und dem Mut, Dinge anders zu machen als die anderen. Heraus kommt ein Hidden Champion, der über die Grenzen Österreichs hinweg in der Trockenbaubranche seinesgleichen sucht.
Das 1953 gegründete und seit 1965 als Baustoff + Metall (B+M) firmierende Familienunternehmen ist nämlich ein echter Hybrid, also doppelgleisig unterwegs. So tritt man mit einem breiten Sortiment einerseits als Fachhändler für Gewerbekunden im Bereich des Trockenbaus und der technischen Isolierung auf und ist andererseits gleichzeitig Produzent von Metalldecken, Trockenbau-Unterkonstruktionskomponenten sowie Stahl- und Aluminiumzargen. Unter dem Motto „Alles aus einer Hand“ entstand damit ein Komplettanbieter inklusive Rundum-sorglos-Service, der sich sehr erfolgreich auf Produkte aus den Bereichen Trockenbau und Dämmstoffe für Dach, Fassade, Holzrahmenbau, Estrich und Bauelemente spezialisiert hat. Von der Unternehmenszentrale in Wien aus steuert die 2.300 Mitarbeiter zählende B+M-Gruppe heute 115 Handelsniederlassungen und sieben Industriewerke in 14 Ländern Europas. 2021 konnte dank eines kräftigen Wachstums von plus 22 Prozent erstmals die Umsatzmilliarde überschritten werden. Die weiteren Fakten: 84 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erwirtschaftet. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind Deutschland (55 Prozent Umsatzanteil), Benelux (13 Prozent) und CEE (12 Prozent).
Profilerzeugung war strategischer Meilenstein
„B+M lebt mit seinem hybriden Geschäftsmodell eine Kombination, die es im D-A-CH-Raum in dieser Form kein zweites Mal gibt“, betont Inhaber und Geschäftsführer Wolfgang Kristinus im Interview mit GEWINN-Unternehmensressort-Leiterin Michaela Schellner und Chefredakteur Robert Wiedersich. Der Unternehmer ist 1974 als 23-Jähriger in den väterlichen Betrieb eingestiegen und steht seit 1983 als alleiniger Firmenchef an der Spitze. Den Aufbau der Industriesparte in den 90ern, der sich rückblickend gesehen nicht nur als schlauer Schachzug, sondern auch als einer der vielen Erfolgsbausteine erwiesen hat, bezeichnet er als herausfordernd, aber auch mit einer enorm großen Lernkurve einhergehend. Geplant war der Schritt so nicht. Als der damalige B+M-Hauptlieferant für Profile, die zum Beispiel beim Bau von Zwischenwänden zum Einsatz kommen, in die Pleite schlitterte, entschloss sich Kristinus zu dessen Übernahme und machte damit aus der Not eine Tugend.
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