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40 Jahre GEWINN

„Der Name GEWINN war eine Provokation“

40 Jahre jung und von Midlife-Crisis keine Spur. Warum die Gründung des GEWINN ein Hochrisikoprojekt war und wie es gelingt, die Unabhängigkeit des Unternehmens zu wahren, schildern die beiden Firmengründer Georg Wailand (re.) und Georg Waldstein im persönlichen Interview mit Unternehmensressortleiterin Michaela Schellner.

Von Michaela Schellner

31.03.2022
Georg Wailand (re.) und Georg Waldstein
© Archiv
Georg Wailand (re.) und Georg Waldstein
© Peter Schmidt

GEWINN: Der GEWINN feiert seinen 40. Geburtstag. Wie stolz sind Sie?

Wailand: Um gleich für uns beide zu antworten – uns macht das sehr stolz. Als wir die Idee hatten, war uns schon klar, dass es sich hier um ein Hochrisikoprojekt von zwei damals recht etablierten Journalisten handelt. Es gab zu dieser Zeit mit dem „Trend“ ein sehr erfolgreiches Medium und der Markt hat nicht wirklich signalisiert, dass er auf etwas Neues wartet. Wir haben aber im Hinblick auf die redaktionelle Berichterstattung eine Lücke gesehen. Nämlich die eines Vorteilsmagazins für die Leser, das je nach Lebenszyklus unterschiedliche vorherrschende Lebensfragen beantwortet. Anstatt sich lustvoll in Schilderungen zu ergehen, wie reiche Leute leben, wollten wir wirtschaftliche Empfehlungen abgeben und darüber informieren, wie man zu einem günstigen Kredit oder einer gut bewerteten Immobilie kommt. Das ist harte Arbeit, aber eben zum Vorteil der Leser. Diese Linie verfolgen wir bis heute.

Waldstein: Dem kann ich mich nur anschließen. Der „Trend“, für den ich früher tätig war, hat ursprünglich als Servicemagazin begonnen, sich dann aber in Richtung schöne Reportagen mit einem Augenmerk auf eine ansprechende und auch sehr gelungene grafische Gestaltung entwickelt. Die so entstandene Lücke wollten wir füllen, obwohl uns viele abgeraten haben.

GEWINN: Dass Sie beide sich zusammengetan haben, war damals überraschend, denn rein beruflich gesehen waren Sie eigentlich Konkurrenten.

Wailand: Wir waren immer Konkurrenten und immer befreundet. Ich war bei der „Krone“, Georg Waldstein beim „Kurier“ und beim „Trend“. Von der Idee eines Magazins für den persönlichen Vorteil der Leser waren wir beide so überzeugt, dass klar war, dass wir das gemeinsam machen wollen.

GEWINN: Und wie kam es zum Namen GEWINN?

Wailand: Der Name ist das Ergebnis eines geplanten Treffens im Park des Palais Schwarzenberg, wo wir auf einer Parkbank sitzend diverse Titelvorschläge diskutiert haben. Wir haben nach einem wandelbaren und vielfältig nutzbaren Namen gesucht. Es war uns schon klar, dass GEWINN mit der Ergänzung „Magazin für den persönlichen Vorteil“ angesichts der Ära Kreisky eine Provokation ist.

Waldstein: Eine Provokation auch deshalb, weil die Firmen damals maximal Umsätze, aber nie Gewinne publiziert haben. Echte Gewinn- und Ertragsvergleiche gab es nicht. Rückblickend gesehen war das alles schon ein großes Risiko.

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