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Reiseapotheke
Erste Hilfe auf Reisen
Niesen, ein Kratzen im Hals … In Zeiten wie diesen fürchten viele, dass sie sich mit Corona infiziert haben. Ein Antigen-Schnelltest im Reisegepäck gibt rasch Auskunft. Selbst bei Fieber muss man glücklicherweise meist nur selten ins Krankenhaus.
Fieber und Gliederschmerzen
Fieber, oft einhergehend mit Gelenk- und Gliederschmerzen, ist meistens eine Reaktion auf eine Infektion mit Viren, Bakterien oder anderen Krankheitserregern. Reichlich Flüssigkeitszufuhr und Ruhe sind nun besonders wichtig. Essigpatscherl oder Wadenwickel helfen die Körpertemperatur zu senken. Dabei sollte nicht zu kaltes Wasser verwendet werden.
Fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel können je nach Erhöhung der Körpertemperatur eingesetzt werden. Aber Achtung: Ist das Fieber Folge von zu viel Sonne, Flüssigkeitsmangel oder Vergiftungen, sollten Sie keine fiebersenkenden Medikamente verwenden. Bei Reisen in malariagefährdete Gebiete muss auch an die Möglichkeit einer Malaria gedacht werden. Dauert das Fieber über mehrere Tage an, muss jedenfalls ein Arzt aufgesucht werden.
Halsschmerzen
Halsschmerzen treten vergleichsweise häufig auf. Neben Zuckerln mit Honig kann auch Pfefferminzöl rasche Abhilfe schaffen. Einen Tropfen auf den Handrücken, abschlecken und lutschen. Eine Salbeitinktur (ein Kaffeelöffel auf einen Achtelliter Wasser) kann dreimal am Tag zum Gurgeln verwendet werden.
Durchfall
Sollten Sie plötzlich breiigen Stuhl haben, hilft das Naschen von getrockneten Heidelbeeren. Ansonsten ganz einfach zu altem Weißbrot greifen. Parallel sollte man auf schonende Nahrung achten – gekochter Reis ist da ein gutes Mittel – und keine zuckerfreien Getränke trinken. Die enthaltenen Ersatzstoffe wirken in größeren Mengen abführend.
Sollte der Stuhl richtig dünnflüssig sein, hilft auf Reisen Loperamidhydrochlorid, um diesen rasch zu stoppen. Achten Sie auf reichliche Flüssigkeitszufuhr und Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts mittels Elektrolytpräparaten.
Verletzungen und Wunden
Eine blutende Wunde sollte man zunächst bluten lassen, da hierdurch Keime und Schmutz ausgespült werden. Wenn die Blutung nach einigen Minuten nicht von selbst aufhört, kann sie durch Auflegen einer sterilen Kompresse und die Anwendung von Druck meist zum Stillstand gebracht werden.
Für das Reinigen einer Wunde verwendet man am besten eine dreiprozentige Wasserstoffperoxid- oder eine Desinfektionslösung. Bei Schürfwunden reicht sauberes, warmes Wasser oder, besser, eine sterile isotonische Kochsalzlösung. Zum Desinfizieren eignen sich Lösungen mit den Wirkstoffen PVP-Jod, Octenidin oder Chlorhexidindigluconat, die großzügig auf und um die Wunde herum aufgetragen werden. Hernach sollte ein trockener, möglichst steriler Verband angebracht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Wundränder möglichst nahe beisammenliegen.
Größere, stark blutende oder stark verschmutzte Wunden sollten vom Arzt versorgt werden. Liegt die Tetanusimpfung mehr als fünf Jahre zurück, ist eine Auffrischung notwendig. Im Zweifelsfall sollte bei verschmutzten Wunden immer aufgefrischt werden. Bei Anzeichen einer Infektion (pochende Schmerzen, Rötung, Fieber, Schwellung) ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Auch bei Verletzungen am Kopf, im Gesicht oder an den Augen sowie bei Bisswunden sollte jedenfalls ein Arzt kontaktiert werden.