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Kein gutes Jahr für Bitcoin & Co.© AndreaAstes - GettyImages.com

Krypto-Investments

Kein gutes Jahr für Bitcoin & Co.

Trotz technischer Fortschritte leiden viele Kryptoassets unter dem Zinsanstieg und der Flucht aus „dem Risiko“ an den Finanzmärkten – doch langfristig bleiben die Chancen intakt.

Von Martin Maier

11.10.2022
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Abbildung Chart: Bitcoin-Kurs
Der Kurs von Bitcoin ist seit dem Allzeithöchststand bei über 60.000 US-Dollar im November 2021 massiv eingebrochen.
Abbildung: Chart Ether-Kurs
Ethereum, das zweitgrößte Netzwerk, litt heuer ebenfalls unter steigenden Zinsen und gestiegener Risikoscheu der Investoren.

„Wie gewonnen, so zerronnen.“  Dieser Spruch trifft insbesondere für Kryptoinvestments zu: Während Bitcoin vor einem Jahr noch neue Rekordpreise von über 60.000 US-Dollar erreichte, hat die bekannteste Kryptowährung inzwischen wieder zwei Drittel ihres Werts verloren.

Auch bei Ethereum, der Nummer zwei unter den Kryptoassets, ging es mit dem Kurs steil bergab, obwohl in technischer Hinsicht bei diesem Netzwerk enorme Fortschritte verzeichnet werden konnten. Doch wie schätzen Experten nach dem Kurseinbruch auf breiter Front die weitere Entwicklung bei Kryptoinvestments jetzt ein?

Bitcoin leidet unter Zinsanstieg

Der Verfall des Bitcoin-Kurses im Jahr 2022 kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden: Erstens schalteten die Finanzmärkte seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den dramatischen Folgewirkungen auf den „Riskoff“-Modus. Seither meiden vor allem auch große institutionelle Investoren, die den Markt bewegen können, verstärkt Anlageklassen, die mit einem erhöhten Risiko verbunden sind. Und dazu zählen Kryptoassets wie Bitcoin definitiv, liegt ihre Schwankungsintensität doch sogar noch deutlich über der von Aktienmärkten.

Zweitens scheint laut James Butterfill, Chefanalyst bei Coinshares, die Entwicklung des Zinsniveaus immer stärkere Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs zu haben: „Historisch gesehen war die Korrelation zwischen Aktien und Bitcoin gering, aber in diesem Jahr herrscht die Meinung vor, dass Bitcoin nur eine weitere Risikoanlage ist. In Wirklichkeit handelt es sich um eine zinssensitive Anlage. Die Korrelation zu Aktien beginnt sich zu entkoppeln, da die Ängste vor Fehlentscheidungen der Zentralbank zunehmen.“ Das bedeutet, der Bitcoin-Kurs leidet inzwischen stärker unter den steigenden Zinsen als unter fallenden Aktienkursen.

Gleichzeitig verstärke laut Butterfill die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken den Abwärtsdruck auf einen Großteil der herkömmlichen Währungen, wie etwa das britische Pfund. Das führe auch zu einer gesteigerten Nachfrage nach Bitcoin in Großbritannien. Aus seiner Sicht spreche damit vieles dafür, dass Anleger in Bitcoin investieren, wenn Fiat-Währungen wie aktuell unter Druck geraten.

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