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Konjunktur
Öl und Gas aus Russland: So läuft das Geschäft
Russland. Sanktionen gegen Russland zeigen nur begrenzt Wirkung. Das dokumentieren Daten der Energieagentur IEA. Zwar seien die russischen Exporte nach Europa, Japan, Südkorea und die USA seit Beginn des Ukraine-Krieges um fast 2,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gesunken, dies wurde allerdings durch erhöhte Lieferungen zu günstigeren Preisen in andere Länder wie China, Indien oder die Türkei abgefedert. Im Juli lag die russische Rohölproduktion laut IEA um lediglich 310.000 Barrel pro Tag bzw. drei Prozent unter dem Vorkriegsniveau. Für das zweite Halbjahr 2022 hat die IEA ihre Prognose für die russische Ölproduktion sogar um 500.000 Barrel pro Tag angehoben. Parallel dazu wurde auch die Schätzung der globalen Nachfrage angehoben – für 2022 um 380.000 Barrel auf 99,7 Millionen Barrel pro Tag. Die Opec hat zuletzt aber nur eine minimale Erhöhung der Ölproduktion beschlossen.
Der russische Energiekonzern Gazprom hat unterdessen verkündet, in den ersten sieben Monaten 2022 um 61 Prozent mehr Gas nach China exportiert zu haben als im Vorjahreszeitraum. Freilich klingt das besser, als es ist, denn das Ausgangsniveau ist ein sehr niedriges: 2021 hat Gazprom gerade mal 10,6 Milliarden Kubikmeter nach China exportiert. Laut Handelsblatt-Recherche waren Gazproms Exporte nach Europa und in die Türkei 17 Mal so hoch.