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Start-up Herbeus Greens
Vertical Farming: umweltfreundliche Pflanzentürme
Clemens Jahn, Ignaz Pluhar, Brice Martineau und Ronald Frank sind begeistert von gutem Essen. Gleichzeitig hatten sie den Wunsch, Lebensmittel mit modernster Technologie zu verknüpfen. Aus dieser Kombination ist 2017 das Unternehmen Herbeus Greens entstanden, das sich auf den Ansatz des sogenannten Vertical Indoor Farmings spezialisiert hat.
Das bedeutet, dass Lebensmittel auf wenigen Quadratmetern übereinander in mehreren Etagen angebaut werden und komplett ohne Sonnenlicht gedeihen. „Die Anbauweise ist in vielen Bereichen zukunftsträchtig und ein völlig neuer Ansatz, mit dem wir Ernährung produktiver, gesünder, nachhaltiger und auch spannender gestalten können“, so die Gründer auf Nachfrage von GEWINN. Die Vorteile lägen auf der Hand: Weniger Fläche, bis zu 90 Prozent weniger Wasserverbrauch und kurze Transportwege seien einige davon. „Hinzu kommt, dass die Kräuter und Sprossen bei optimalen Bedingungen und unabhängig von jeglichen Witterungsverhältnissen das ganze Jahr über in Österreich wachsen – das sichert auch die Versorgung! Zudem wird durch die spezielle Lichttechnologie eine höchstmögliche Dichte an Nährstoffen und Vitaminen garantiert und gleichzeitig die Geschmacksintensität erhöht“, erklären die Jungunternehmer.
Im Sortiment von Herbeus Greens tummeln sich über 20 verschiedene Microgreens (Junggemüse, das schon kurze Zeit nach der Entwicklung der Keimblätter geerntet wird und doppelt so lange haltbar ist wie normales Gemüse) sowie fixfertige verpackte Salate und Baby Leaves (Microgreens im nächsten Wachstumsstadium). Angeboten werden zum Beispiel Erbsensprossen, Koriander, Basilikum oder Radieschen. „Derzeit experimentieren wir mit 100 Pflanzenarten, um unser Sortiment zu erweitern“, so die Gründer. Erhältlich sind die Produkte im Lebensmitteleinzelhandel bei Spar, Rewe, MPreis und gurkerl.at. Außerdem zählt die Spitzengastronomie zu den Kunden von Herbeus Greens. Vom Standort der eigenen Farm in Raasdorf bei Wien bedient das Unternehmen, das bis Jahresende CO2-neutral sein will, neben Österreich auch die Länder Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn. An der weiteren Internationalisierung – auch in Bezug auf weitere Produktionsstandorte – werde derzeit gearbeitet.