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Konjunktur
Wenn 20 Prozent Zinsen zu wenig sind
Russland. Notenbank-Chefin Elwira Nabiullina versucht, den Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern. Ein wohl aussichtsloser Kampf angesichts der Sanktionen, deren Ende nicht absehbar ist und die noch verschärft werden könnten. Erste Maßnahme: Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine wurde der Leitzins auf 20 Prozent angehoben und damit mehr als verdoppelt. Russen dürfen keine Fremdwährungen mehr außer Landes transferieren. Firmen müssen Umsätze in Devisen in Rubel tauschen. Das alles soll einen weiteren Absturz der russischen Währung aufhalten. Normalerweise würde die Notenbank mit ihren großen Devisenreserven nun Rubel kaufen, um den Kurs zu stützen. Das geht nicht, da der Großteil ihrer Reserven eingefroren ist. Die Preise für ausländische Güter, so sie noch erhältlich sind, schießen in die Höhe, genauso wie die Inflation. Ausländische Firmen schließen ihre Werke, die Arbeitslosigkeit steigt. Das alles wird dazu beitragen, dass die russische Wirtschaft heuer kräftig schrumpft. Experten-Schätzungen rechnen mit zehn Prozent Rückgang.